TSV Neuenstein 1881 e.V.

Deutsche Meisterschaft im Behindertensport 2008

Vom 18.04.08 bis 19.04.08 fanden in der Sporthalle in Neuenstein die Deutschen Tischtennismeisterschaften im Behindertensport statt. Aus ganz Deutschland waren ca. 120 aktive Sportler mit ihren Betreuern und Anhang hier in Neuenstein zu Gast.

„Dass Behindertensportler solche tolle Leistungen vollbringen können hätte ich nicht gedacht“ oder „ich glaube gegen diese Beiden da unten hätte ich keine Chance“. „Schau mal was der Spieler mit den kurzen Armen für tolle Bälle spielt“ oder „Mensch der Spieler mit nur einem Bein bewegt sich ja besser wie ich am Tisch“.

Solche und weitere Sätze waren von den Zuschauern zu vernehmen, die von den Behindertensportlern bei den Deutschen TT-Meisterschaften in Neuenstein begeistert waren. Eine rundum gelungene Veranstaltung hat der TSV Neuenstein auf die Beine gestellt und die Sportler hatten daran einen grossen Anteil, denn sie haben mit Höchstleistungen und tollen Ballwechseln das Publikum in ihren Bann gezogen.

Am Finaltag haben rund 200 Zuschauer die Endspiele in den verschiedenen Wettkampfklassen verfolgt. Bei der Abendveranstaltung wurden die Sieger geehrt und ein tolles Programm mit den Kunstradfahr-Artisten Claudia Wieland und Jose Arellano, sowie der HipHop-, Jazztanz- und der Tischtennis-Gruppe des TSV dargeboten. Viele glückliche und zufriedene Gesichter sah man danach beim Festausklang und es wurde noch bis spät in die Nacht diese erfolgreiche Veranstaltung gefeiert. Kompliment und ein dickes Lob an die Organisatoren, das war echte Werbung für Neuenstein und den TSV.

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Rückblick von Achim Schiffmann

Wie oft hatten wir in Emails und Besprechungen, über diese Veranstaltung gesprochen. Die Überschrift oder das Kürzel DMB, in den Mund genommen, Bilder gesehen, Vorberichte gelesen und uns vorgestellt wie das wohl werden wird.

Jetzt ist’s vollbracht und wieder einmal haben wir als Abteilung bewiesen, dass wir in der Lage sind eine solche Mammutveranstaltung durchzuführen. Fünf Tage Arbeit und „zig“ Stunden davor für die Organisation, die es aus meiner Sicht – und ich war einer derjenigen, der alles fast ohne Unterbrechung miterlebt hat … in Klinsmann-Deutsch: „der’s aufgesogen hat“ – fünf Tage, die es aus meiner Sicht „Wert waren“. Bewusst spreche ich nicht von „gelohnt“ im Sinne von Entlohnung, denn das würde diesem Rückblick in eine falsche Richtung geben.

Unsere Erwartungen sind jedenfalls nicht eingetreten und das lag daran, dass wir alle keine Vorstellung davon hatten, welche Herzlichkeit diese Menschen zum Grossteil miteinander verbindet. Und das war es, was die Atmosphäre ausgemacht hat, die Herzlichkeit im Umgang miteinander.
Kein böses Wort, keine Dauernörgler und keine ständigen Beschwerden. Höfliche Anfragen und Bitten, allerhöchstens sachliche Feststellungen und wirklich gut gemeinte Ratschläge hat unser Team an der Info und „Bewirtungsfront“ in den zwei Tagen erhalten. Abgesehen vom Lob, das wir als Veranstalter, unter Anderem wegen unsere tollen Räumlichkeiten erhalten haben und auch abgesehen davon, dass alle 70 eingeteilten Helfer und Helferinnen ein großes Stück Arbeit verrichten mussten, konnten wir – und das sicher für viele von uns erstmals – den Kontakt und den Dialog mit Behinderten Menschen pflegen.

Die Aussprache: „körperlich Behinderte sind normale Menschen“ oder wollen als solche behandelt werden, relativiert sich in der Praxis in sofern, als dass man im Zusammenleben gar nicht auf diese Gedanken kommt. Sehr häufig stand ein Gast vor mir und „kruschtelte“ mit Mund und „kurzen Armen“ in seinem Geldbeutel und es war nach kurzer Zeit so normal, dass ich gar nicht mehr darauf gekommen wäre Ihn zu fragen ob ich Ihm helfen könnte.
Auch das man sich zu früher Morgenstunde bei „Udos griechischem Wein“ in den Armen lag obwohl bei Manchen gar keine Arme da waren, ist mir erst beim Betrachten der Bilder aufgefallen. Und das lag übrigens nicht nur an dem ein- oder anderen Bier, dass an der Bar getrunken wurde.
Apropos Bier schon beeindruckend, wie man ohne Arme und Hände ganz lässig plaudernd mit einem Weizenbierglas (in der Hand ?) fröhlich sein kann. Diese Menschen haben gelernt mit Ihrem Handicap zu leben. Eben zu leben und nicht zu meckern oder auch nicht zu versuchen ständig einen Vorteil für sich „heraus zu holen“, dass hat das Event und die Begegnungen für mich so einmalig gemacht.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir als Abteilung, aber auch jeder Einzelne von uns, durch diese Meisterschaften um eine ganz große Erfahrung in unserem Leben reicher geworden sind.

An vorderster Stelle möchten wir auf diesem Wege nochmals den Sponsoren dieser Veranstaltung ein großes DANKESCHÖN aussprechen:

AMIS Maschinen-Vertriebs GmbH Zuzenhausen FKN Fensterkeller Neuenstein
Gebert Metallbau Neuenstein Karl Hüftle GmbH Neuenstein
KRB Kunststoffrecycling Bartl Neuenstein LBS Stuttgart
Pecho Graphik & Kunst GmbH Kupferzell Raiffeisenbank Bretzfeld-Neuenstein
Sparkasse Hohenlohekreis Künzelsau Adolf Würth GmbH&CoKG Künzelsau-Gaisbach

Für die großzügige materielle Unterstützung möchten wir uns bei folgenden Firmen bedanken:

Gebert Möbelgestaltung Neuenstein Eugen Vogg Baumschulen Neuenstein
EnBW AG Karlsruhe Donic GmbH Völklingen

Jeder einzelne Helfer der TT-Abteilung, die Kuchenspender, die Zuschauer und letztlich die Teilnehmer selbst haben zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen. Besonders erwähnen möchten wir die Arztbereitschaft der Praxis Haupt und das Deutsche Rote Kreuz, sowie die Unterstützung der Stadt Neuenstein allen voran von Hausmeister Peter Nowak. Allen hier genannten von dieser Stelle aus nochmals VIELEN DANK!

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Bilder des Turniers

Siegerehrung